Vietnam
Obwohl Vietnam über eine der ältesten Teekulturen Asiens verfügt, wird Tee
von dort erst seit Anfang der 80er Jahre im Bereich der Bulk Tees und jüngst
auch bei Spezialitäten auf dem europäischen Markt ernsthaft wahrgenommen.
Während im Norden des Landes in Höhenlagen bis 1.500 m bereits seit ca. 2000
Jahren größtenteils grüne Tees produziert wurden, wird in Süd-Vietnam, u. a. in
den Tiefebenen um Lam Dong und Thai Nguyen, vor allem orthodoxer, schwarzer Tee
„trà man“ gefertigt.
Im Ursprung mit fl oralen Rohstoffen versetzte Tees,
generell als „scented teas“ bekannt, werden in Vietnam unter dem Begriff „trà
u’ó’p hu’o’ng“ zusammengefasst. Hauptsächlich werden Jasmin- und Lotustee „trà
sen“ angeboten.
Im Norden fi nden wir noch häufi g althergebrachte
Strukturen. „Small holders“, also Familienbetriebe mit eigenen Teefeldern, aber
ohne eigene Produktionsanlagen, liefern das frisch gepflückte Blattgut bei einer
Fabrik an. Dort erhalten sie je nach Menge und Qualität das entsprechende
Entgelt. In Mittel- und Süd-Vietnam sind nach dem Vorbild der Teegärten z. B.
Indiens und Ceylons zumeist Teefelder und Fabriken in einer Hand.